Der Flughafen Wien war mit dieser IÖB-Challenge auf der Suche nach technischen Lösungen, die eine automatisierte Durchführung der Inspektionen von brandschutztechnischen Gewerken ermöglichen.
Insgesamt haben 11 Unternehmen Ihre spannenden Lösungsansätzen eingereicht! Die Expertenjury hat sich nach intensiver Auseinandersetzung für 4 Einreichungen entschieden, die zu vertiefenden Gesprächen im Rahmen des Innovationsdialogs eingeladen wurden. Diese Einreichungen sind als Gewinner markiert.
Wir bedanken uns im Namen des Flughafen Wiens für jede Einreichung und die Bemühungen aller Unternehmen!
Herausforderung
Please find English version below in the attachments
Der anlagentechnische Brandschutz ist für den Flughafen Wien ein wichtiges Thema. Brandschutztechnische Gewerke müssen gemäß gesetzlichen bzw. normativen Vorgaben monatliche bzw. quartalsweise Inspektionen durchlaufen, welche aktuell manuell durch Besichtigungen von Mitarbeitenden vorgenommen werden. Es handelt sich hierbei um ca. 150 Anlagen in der gesamten Flughafeninfrastruktur. Diese Inspektionen erzeugen einen Mehraufwand von ca. 3800 Arbeitsstunden pro Jahr und bedeuten einen großen personellen Ressourcenaufwand.
Besonders im Hinblick auf die aktuell bereits gestartete Süd-Erweiterung des Terminal 3, gilt es Mitarbeiterkapazitäten für andere Tätigkeiten freizusetzen.
Die ÖNORM F 3075 aus 2023 gibt vor, welche Anlagetypen in welchen Frequenzen durch welche Tätigkeiten inspiziert und dokumentiert werden müssen. Die Prüfergebnisse der Inspektionen sind laut Norm in einem Kontrollbuch einzutragen, von der durchführenden Person in einem Protokoll festzuhalten und zur Einsichtnahme bereitzuhalten. Aus Sicht des Anlagenbetreibers verursachen diese Inspektionen laut Norm viel Aufwand und bieten gleichzeitig den Ausgangspunkt für innovative Ansätze.
Folgende Anlagen fallen unter den Überbegriff der brandschutztechnischen Gewerke:
- Druckbelüftungsanlagen
- Brandrauchabsauganlagen
- Rauch- und Wärmeabzugsanlagen
Die Gebäudeleittechnik für den gesamten Flughafenstandort ermöglicht die Visualisierung eines Großteils der betroffenen Anlagen inklusive der Ventilatoren-Aktivität. Die technischen Anlagen des Flughafens wurden durch verschiedene Hersteller implementiert. Herausfordernd hinzu kommt, dass in unterschiedlichen Objekten teilweise verschiedene externe Brandfallsteuersysteme im Einsatz sind.
Der Flughafen Wien ist somit auf der Suche nach innovativen Lösungen, die eine Automatisierung der Instandhaltungstätigkeiten im anlagetechnischen Brandschutz ermöglichen.
Fragestellung
Gewünschtes Ergebnis
In dieser IÖB-Challenge sucht der Flughafen Wien nach technischen Lösungen und Geräten, die eine voll- oder teilautomatisierte Durchführung der Inspektionen von brandschutztechnischen Gewerken inklusive Protokollierung ermöglichen.
Der Gesamtansatz der automatisierten Inspektion steht im Vordergrund. Im Idealfall sollte der Inspektions-Prozess durch den automatischen Start der Anlage von der Ferne gestartet werden, die Funktionstüchtigkeit der Ventilatoren durch die entsprechende technische Lösung inspiziert, bei einer Abweichung vom Soll-Zustand dokumentiert und der Lauf protokolliert werden.
Es gilt zu beachten, dass die Objekte am Flughafen rund um die Uhr und ohne Ruhepausen im Einsatz sind. Entsprechende betriebstechnische Auswirkungen (wie z.B. Temperaturen) müssen bedacht werden. Die Lösung sollte idealerweise nicht von außen sichtbar (speziell im Passagierbereich) und gut einbettbar in die Gebäude- und IT-Infrastruktur des Flughafens sein. Hierbei sind insbesondere hohe Anforderungen durch die IT-Infrastruktur und IT-Security zu beachten, um den Flughafenbetrieb störungsfrei zu halten.
Außerdem ist die einfache manuelle Anpassung der Automatisierung zu berücksichtigen, z.B. eine einfache Adaptierung der hinterlegten Zeiträume oder Veränderungen in Örtlichkeiten (z.B. durch bauliche Veränderungen).
Diese Markterkundung ist offen für jegliche Technologien. In der internen Vorbereitung sind z.B. Kamerasysteme, Sensorik-Lösungen oder auch Roboterinnovationen angesprochen worden. Es können jedoch unterschiedlichste technologische Ansätze eingereicht werden. Innovative Ansätze und Lösungen sind willkommen! Ziel der Challenge ist es, einen Überblick über Innovationen im Bereich der automatisierten Inspektionen zu erlangen und potenzielle Implementierungspartner kennenzulernen.
Nicht Ziele:
- Entwicklung einer Steuerung für Brandklappen
- Einreichung von Branderkennungssystemen oder vorbeugende Brandschutzmaßnahmen
- Einreichung von einzelnen Modulen bzw. Teilaspekten der Gesamtlösung (z.B. nur Kameras oder Sensorik)
- Austausch kompletter Systeme/Anlagen/Regelungen
Aufruf zur Einreichung
Nutzen Sie die Chance und präsentieren Sie Ihre innovativen Ansätze. Der Flughafen Wien sucht nach Unternehmen bzw. Kooperationspartnern, die bereits möglichst konkrete Produkte und Lösungen anbieten, die eine gesamtheitlich automatisierte Inspektion der Anlagen ermöglichen.
Unternehmen reichen über das Online-Formular bis spätestens 22.05.2024 ein:
Beschreibung
Gehen Sie vor allem darauf ein, mit welcher technischen Lösung Sie zum gewünschten Ergebnis beitragen würden. Beschreiben Sie den Gesamtansatz Ihrer Lösung und wie neben technischer Umsetzung auch der laufende Support oder Schulungsaufwände berücksichtigt werden.
Der Fokus der Beschreibung soll zu den Bewertungskriterien und den beschriebenen Anforderungen passen.
Überzeugen Sie mit nachvollziehbaren Anwendungsfällen und Referenzen. Teilen Sie Ihre Vorstellungen bezüglich eines Projektverlaufs mit (Wünsche, Hinweise an die Projektverantwortlichen).
Zusammenfassung des Mehrwerts
Bringen Sie das Alleinstellungsmerkmal und entscheidende Vorteile auf den Punkt! Was macht Ihre Lösung besonders innovativ? Was zeichnet Sie aus?
Vertrauliche Informationen (nur für die Jury)
Geben Sie uns einen Eindruck davon, was Ihr Vorschlag finanziell und in Punkto Aufwand in etwa bedeutet. Das hilft dem Flughafen Wien das Beschaffungsprojekt frühzeitig im richtigen Rahmen zu konzipieren. Schildern Sie diese Informationen gerne mit Bezug zum Referenzprojekt.
In dieses Textfeld können Sie weitere Informationen eintragen, die Sie ausschließlich mit den Projektverantwortlichen teilen möchten. Alternativ ist die Zusendung eines pdf per E-Mail an die Moderatorin der Challenge möglich.
Zusätzlich braucht es ein Titelbild. Dieses ist Ihr visuelles Aushängeschild bei der Übersicht der Einreichungen zu dieser Challenge.
Optional können Sie auch noch eine Datei anhängen. Diese Datei soll die Texte der Formularfelder ergänzen aber nicht ersetzen und wiederholen! Nutzen Sie den Dateianhang z.B. für Grafiken.
WICHTIGER HINWEIS: Einreichungen im Konsortium sind möglich. Halten Sie sich kurz (Richtwert: maximal 10-12 Präsentationsfolien oder 4-5 Din A4 Seiten. Wir befinden uns mit der Challenge in der Markterkundung. Es ist daher nicht notwendig extra für diesen Anlass ausgearbeitete Entwürfe oder Machbarkeitsstudien zu erstellen.
Nutzen der Challenge und weiterer Projektverlauf
Der Flughafen Wien erhält mit dieser Challenge einen Überblick über Lösungswege und potenzielle Partner. Die Jury aus internen Experten lädt danach jene Unternehmen zu einem Innovationsdialog ein, deren Lösungen bei den Bewertungskriterien besonders positiv hervorstechen. Dabei können die Lösungen und eine mögliche Kooperation für ein Proof of Concept erstmals vorbesprochen werden. Halten Sie sich für den Innovationsdialog den 04.07.2024 frei!
Für Unternehmen bedeutet dies: Durch die Beteiligung an der Challenge gelangen Sie auf das Radar des öffentlichen Auftraggebers. Ihre Einreichung bleibt auch nach Abschluss der Challenge als Ihre Visitenkarte für weitere Interessierte einsehbar. Sie bringen sich für weitere Einkaufsprojekte der öffentlichen Hand in Stellung. Sind Sie unter den Gewinnern und werden zum abschließenden Innovationsdialog eingeladen, dann können Sie bei einem Marktgespräch Ihre Lösung präsentieren. Sie tauschen sich direkt mit den Projektverantwortlichen aus.
Dadurch entsteht auf Seiten des öffentlichen Auftraggebers Sensibilität und Verständnis für passende Innovationen. Dies ist wichtig, damit der öffentliche Auftraggeber nach der Markterkundung innovative Zugänge beim allfälligen Einkaufsprojekt nach dem Bundesvergabegesetz berücksichtigen kann.
Abhängig von den Ergebnissen sieht der weitere Projektplan folgendes vor:
Der Flughafen Wien möchte möglichst rasch Automatisierungslösungen für die Inspektion der brandschutztechnischen Gewerke kennenlernen, um Personalressourcen für andere Tätigkeiten freizusetzen.
Sollten die Marktgespräche eine Umsetzung sinnvoll erscheinen lassen, ist das unmittelbare Ziel die Direktbeauftragung eines Proof of Concept. Folgeschritte sind jedenfalls abhängig vom Reifegrad der Lösung, des dahinterstehenden Unternehmens, der Umsetzungskomplexität und der abschließenden Einschätzung der Jury.
Dateien & Infos
Gewinnerlösungen
Weitere Lösungen zu dieser Challenge
Cookies
Wir verwenden Cookies, um sicherzustellen, dass wir Ihnen das beste Erlebnis auf unserer Website bieten.
Erfahren Sie mehr unter "Erhebung von Zugriffsdaten, Logfiles und Cookies" in unserer Datenschutzerklärung.