Diese Challenge hat sich gelohnt: der Markt ist vorhanden und sehr dynamisch. Zehn Einreichungen zeigen, dass unterschiedliche Zugänge zur Buchung und Optimierung der Nutzung und Auslastung von betrieblichen Ladesäulen denkbar sind.
Der Innovationsdialog bringt Klarheit:
Entscheidend für das Anliegen der ASFINAG sind die erhobenen Daten, wie sie abgerufen werden und wo sie verarbeitet werden: Die Buchungssoftware muss wissen, welchen Ladebedarf ein E-Auto am Zielort haben wird, wie lange die Säule reserviert werden muss und welche vorhandene Ladesäule sich dafür eignet. Die Ladesäule wiederum muss wissen, welches Auto vor ihr steht, ob es berechtigt ist, zu laden und wie lange und wie viel es geladen werden muss, bevor das nächste Fahrzeug an der Reihe ist.
Dabei hat sich gezeigt: Es gibt mehrere Umsetzungsvarianten, Datenquellen und Schnittstellen, die genutzt werden können. Ein Aha-Erlebnis: Ladestecker lassen sich mittlerweile – abhängig vom Hersteller - auch ohne Anwesenheit der Fahrerin oder des Fahrers relativ problemlos vom Fahrzeug entriegeln. Das macht den reibungslosen Ablauf an der Säule wesentlich einfacher. Auch für diese Herausforderung wurden mehrere Lösungswege vorgestellt. Die Auswahl des Umsetzungspartners fiel also nicht leicht.
Die Entscheidung ist jedoch getroffen: Ein Konsortium aus EcoG, Kostad und Siemens arbeitet bereits sehr erfolgreich mit der ASFINAG an der Umsetzung des Projektes. Im Oktober 2018 konnten die Benutzeroberflächen der Buchungssoftware für die Nutzerinnen und Nutzer als auch für die Verwaltung präsentiert werden – nun geht es an den Feinschliff bevor der Live-Betrieb losgehen kann. Wir halten Sie auf dem Laufenden!
Wenn Sie vor einer ähnlichen Herausforderung stehen, sehen Sie sich die Einreichungen untenstehend an und kontaktieren Sie die Unternehmen!
Herausforderung
Die ASFINAG betreut derzeit 2.200 Kilometer Autobahnen und Schnellstraßen in ganz Österreich. Neben der Planung und dem Bau neuer Straßenprojekte übernimmt die ASFINAG ebenso den Betrieb und die Erhaltung des Straßennetzes. Es ist für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wichtig, an Ort und Stelle zu gelangen. Dafür setzt die ASFINAG auch auf alternativbetriebene Fahrzeuge – bis 2020 sollen 20% des Fuhrparks < 3,5t auf E-Mobilität umgestellt werden. Das sind 100 alternativbetriebene Fahrzeuge. Schon ab September 2018 werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 27 E-Fahrzeuge nutzen.
Um eine bestmögliche Nutzung der E-Fahrzeuge zu gewährleisten, braucht es auch eine funktionierende Ladeinfrastruktur. Ein Lieferant dafür wurde bereits beauftragt. Doch wie kann diese Infrastruktur optimal genutzt werden? Wie kann gewährleistet werden, dass eine Ladesäule zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Standort frei ist? Wie kann das Reservierungsmanagement der Ladesäulen unkompliziert durchgeführt werden? Wie kann dafür gesorgt werden, dass alle Autos an einem Standort für die nächste Fahrt geladen sind und es zu keinen Wartezeiten kommt? Ihre innovativen Lösungen sind dafür gefragt.
Fragestellung
Gewünschtes Ergebnis
So stellt sich die ASFINAG die nahe Zukunft ab September 2018 vor:
Markus, ein Mitarbeiter am Standort in Wien, erhält einen Anruf: In zwei Tagen wird er am Standort in Ansfelden gebraucht. Er reserviert ein E-Fahrzeug über die (bereits bestehende) Buchungssoftware. Außerdem bucht er am Smartphone oder PC sofort den Ladepunkt am Zielort. Auch Christa, seine Abteilungsleiterin aus Graz, muss nach Ansfelden. Markus ruft ihren Assistenten an. Dieser notiert den Termin im Kalender und reserviert für das Dienstauto der Abteilungsleiterin einen Ladepunkt in Ansfelden. Denn auch bei der Rückfahrt nach Graz soll die Ladung für die gesamte Strecke reichen. Weder Markus noch der Assistent der Abeilungsleitung rufen die Fuhrparkverwaltung an. Bei der Reservierung der Ladepunkte finden alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich intuitiv zurecht. Die Usability wird in den höchsten Tönen gelobt.
Der Fuhrpark wächst wie geplant. Nicht jedes Auto hat an jedem Standort eine eigene Säule - das wäre Verschwendung. Trotzdem muss die Verfügbarkeit von Ladepunkten gegeben sein. In dieser Ausbaustufe soll die Ladeinfrastruktur von der gesuchten neuen Applikation daher nicht nur gebucht, sondern optimiert werden. So stellen wir uns das vor:
Durch Zugriff auf das Kalender-Tool der Mitarbeiterin/des Mitarbeiters, bucht die Software die Ladezeiten entsprechend der Terminvorgaben und priorisiert gegebenenfalls die Anfragen (z.B.: bei der Einteilung der Schnell-Ladesäule).
Es ist also durch die Applikation gewährleistet, dass die Mitarbeiterin/der Mitarbeiter einen passenden Ladeslot am Standort erhält.
Für eine gute Übersicht über die Nutzung der Fahrzeuge und Ladesäulen verarbeitet die Software Daten der Ladesäule sowie des Fahrzeugs. So ist eine entsprechende Auswertung möglich.>
Was, wenn der Mitarbeiter länger im Termin sitzt, die Zeit und das Auto an der Ldesäule vergisst? Pläne ändern sich! Das Buchungssystem der Ladeinfrastruktur ermöglicht es, Nutzerinnen und Nutzer zu informieren, wenn ihre Ladezeit überschritten wurde und sie das Auto entriegeln müssen. Niemand soll auf seine benötigte und reservierte Ladesäule warten müssen.
Für Vieles wäre somit gesorgt. Helfen Sie dabei, auch die etwas kühneren Träume wahr werden zu lassen:
Im Idealfall ist eine automatische Entriegelung möglich, so dass die nächste Person ihr Fahrzeug unmittelbar an die Ladesäule stecken kann ohne das die Vorgängerin/ der Vorgänger die Besprechung verlassen muss. Fahrzeuge werden jedoch garantiert bis zum Erreichen des notwendigen Mindestwertes aufgeladen.
Für Ihren Überblick sind ein paar weitere Anforderungen zusammengefasst:
- Buchungsoptimierung und Lademanagement sind günstiger als zusätzliche Ladesäulen.
- Die Identifizierung der Nutzerinnen/Nutzer baut auf bestehenden Systemen (z.B. Mitarbeiterkarte mit RFID – Chip) auf.
- Der Datenschutz muss berücksichtigt sein.
- Informationsmöglichkeiten via Push-Nachrichten des Systems bei Handlungsbedarfs(Abweichungen/Zeitüberschreitungen) oder der Administration bei Defekten.
- Integration von Informationen zu fremder/öffentlicher Ladeinfrastruktur (Verlinkung), sollten die internen Ladesäulen doch einmal ausgebucht sein.
- Die Software verarbeitet Daten der Ladesäulen, der Fahrzeuge und gegebenenfalls auch der Nutzerinnen/Nutzer. Vorhandene Quellen/Schnittstelle sind: SAP, MS Exchange, OCPP 1.5/1.6, Backendinformationen der Ladesäulen von Siemens.
- Das System soll automatisch funktionieren – Low Maintenance für Verwaltung, auch ein externer Support soll obsolet sein.
- Lösung muss unabhängig vom Fahrzeughersteller der E-Fahrzeuge funktionieren.
- Der Ausbau bzw. Rollout der Lösung erfolgt modular. Entwicklungen und Anpassungen sind möglich:
- Bis Ende 2018: App für Reservierung der Ladeinfrastruktur
- In weiterer Folge: Ausbau auf ein intelligentes System für die Optimierung der Auslastung und Ladezeiten
Was die ASFINAG nicht erwartet:
- Verwendung der Ladeinfrastruktur für Kundinnen und Kunden der ASFINAG
- Organisation des Fuhrparkmanagements
- Ladesäulen (ein Lieferant wurde bereits beauftragt)
Fahrtenbuchlösungen können Teil der Lösung sein, werden aber nicht vorausgesetzt
Aufruf zur Einreichung
Nun sind Sie an der Reihe!
Posten Sie eine aussagekräftige Kurzbeschreibung Ihrer Lösungsidee für die Buchung und Ladeoptimierung bis 21.05.2018 online – klicken Sie dazu auf den Button „Ideen einreichen“. Sie haben die Möglichkeit, ein PDF-Dokument anzuhängen. Senden Sie uns zudem eine vertrauliche erste grobe Kostenschätzung sowie jene Inhalte, die zwar die Jury aber nicht die Öffentlichkeit sehen sollen, als PDF-Datei an andrea.zens@ioeb.at. Halten Sie sich bei der Einreichung kurz (insgesamt max. drei A4-Seiten oder fünf bis zehn Präsentations-Folien). Gehen Sie vor allem darauf ein, wie Sie die angeführten Bewertungskriterien und das beschriebene Zukunftsszenario erfüllen wollen.
Die ASFINAG sucht nach Möglichkeit Partnerinnen und Partner für Komplettlösungen, d.h. die Buchung und die intelligente Optimierung der Auslastung sowie Ladezeiten. Einreichungen im Konsortium sind möglich.
Durch diese Challenge möchte die ASFINAG mit möglichen Anbieterinnen und Anbietern in den Dialog treten. In der „Call for Ideas“-Phase, dem ersten Schritt, wird Folgendes nicht gesucht: bereits zur Gänze ausgearbeitet oder völlig neu entwickelte Konzepte, detaillierte technische Entwürfe oder Machbarkeitsstudien.
Nutzen der Challenge und weiterer Projektverlauf
Präsentieren Sie Ihre Lösungsidee!
Eine Jury der ASFINAG prüft alle Einreichungen anhand der Bewertungskriterien. Bis zu fünf der besten Lösungsvorschläge und -Partner lädt die Jury zu einem Innovationsdialog (=Markterkundungsgespräch mit einer Kurzpräsentation der geposteten Lösung und Diskussion) ein. Die Gespräche erhöhen das Verständnis für die Bedarfe der ASFINAG sowie über neue Lösungsmöglichkeiten der Unternehmen. Sie ermöglichen, dass innovative Zugänge und Anbieter bei einer allfälligen Direktvergabe bzw. der Gestaltung einer Ausschreibung nach Bundesvergabegesetz berücksichtigt werden können!
Werbung für die Challenge ist Werbung für Sie
Die IÖB-Servicestelle bewirbt die Challenge und macht dadurch auch andere öffentliche Auftraggeberinnen und Auftraggeber, die vor einer ähnlichen Herausforderung stehen, auf die geposteten Ideen aufmerksam. Darüber hinaus wird die Challenge im internationalen Netzwerk der IÖB-Servicestelle kommuniziert und präsentiert.
Bitte beachten Sie, dass es sich bei einer Challenge um keine Ausschreibung handelt, sondern um eine Form der Markterkundung. Ergebnisse aus der Markterkundung fließen in eine allenfalls durchzuführende Ausschreibung laut Bundesvergabegesetz ein. Auf Basis der Erkenntnisse, die durch den Innovationsdialog erlangt werden, wird allenfalls eine Auftragsvergabe gemäß Bundesvergabegesetz vorbereitet.
Dateien & Infos
Gewinnerlösungen
Weitere Lösungen zu dieser Challenge
Cookies
Wir verwenden Cookies, um sicherzustellen, dass wir Ihnen das beste Erlebnis auf unserer Website bieten.
Erfahren Sie mehr unter "Erhebung von Zugriffsdaten, Logfiles und Cookies" in unserer Datenschutzerklärung.