Mit so vielen Einreichungen und Referenzbeispielen haben wir diesmal nicht gerechnet!
Die Jury hatte aufgrund der Leistungsdichte keine leichte Aufgabe, fand aber dennoch zu einer Entscheidung. Sie lud vier Unternehmen zu den diesmal über Videokonferenz durchgeführten Marktgesprächen des Innovationsdialogs ein, in denen eine IÖB-Challenge traditionell gipfelt.
Wie immer ist die Auswahl vor dem spezifischen Hintergrund des angestrebten Projektes zu sehen. Jurys einer IÖB-Challenge sind bestrebt, ein breites Spektrum kennenzulernen. Sie interessieren sich für die Einreichungen der Challenge, weil Sie an ähnlichen Fragestellungen arbeiten? Machen Sie sich selbst ein Bild - und: nehmen Sie mit den Einreicherinnen und Einreichern direkt Kontakt auf.
Herausforderung
Für die Güterschifffahrt ist die verfügbare Tiefe der Fahrrinne und damit die mögliche Abladetiefe eines Schiffs ein entscheidendes wirtschaftliches Kriterium. Höhere Abladetiefen bedeuten höhere Auslastungsgrade der eingesetzten Schiffseinheiten und reduzieren die Transportkosten pro Tonne deutlich. Die mögliche Abladetiefe hängt jedoch maßgeblich vom Wasserstand der Donau ab, der während eines Transports (Fahrzeit bis zum Zielhafen) natürlichen Schwankungen unterliegt.
Dementsprechend sind bei der Beladung von Güterschiffen verlässliche Prognosen über die Entwicklung der Fahrwasserbedingungen auf der geplanten Strecke wichtig. Für eine praxistaugliche Beladungskalkulation sind angesichts der langen Fahrzeiten mehrtägige Vorhersagen gefragt. Vor allem in Niederwasserperioden sind sie entscheidend dafür, ob ein Transport wirtschaftlich ist. Eine genaue Vorhersage mit Optimierung auf den Niederwasserbereich kann die logistische Planung erleichtern, Zwangspausen in der Güterschifffahrt weiter reduzieren sowie allfällige Entladungen von Schiffen oder Havarien verhindern.
Wichtige Informationen zur Entwicklung des Wasserstandes erhalten Schifffahrtstreibende derzeit aus einer laufenden Forschungs-Kooperation mit der Technischen Universität Wien. Das System ist im vollautomatisierten operationellen Betrieb und berechnet Prognosen für die beiden schifffahrtsrelevanten Pegel Kienstock und Wildungsmauer (5-Tage-Prognose für Niederwasserbereich).
Zusätzlich gibt es von dem Bundesland Niederösterreich zur Verfügung gestellte Prognosen der Donau Pegelstände, z.B. für Kienstock und Wildungsmauer, die jedoch auf den Hochwasser-Fall optimiert sind (bis zu 48 Stunden Prognose).
Die für den Betrieb der österreichischen Wasserstraße verantwortliche via donau - Österreichische Wasserstraßen-Gesellschaft mbH will die wichtigen Informationen zu Niederwasser so rasch als möglich in verbesserter Form zur Verfügung stellen.
Fragestellung
Gewünschtes Ergebnis
Das Ziel:
Die neue Niederwasserprognose soll mehrtägige Abfluss-/ Wasserstandsprognosen für die beiden schifffahrtsrelevanten Pegel Kienstock (Strom-km 2015,21) und Wildungsmauer (Strom-km 1894,72) liefern.
Die Prognosen müssen im direkten Vergleich zu den bestehenden Prognosen letztlich genauer und zuverlässiger sein, d.h. möglichst geringe Abweichungen der prognostizierten zu den tatsächlich beobachteten Wasserständen aufweisen (dies ist freilich noch nicht im Zuge der Challenge überprüfbar, sondern Teil eines allfälligen gemeinsamen Projekts). Ab Herbst 2021 soll die verbesserte Vorhersage in den operationellen Betrieb übernommen und veröffentlicht werden
Die Skizze des Weges dorthin:
Nach der Challenge und abhängig von den Erkenntnissen dieser Markterkudnung entwickelt ein professioneller Dienstleister im Rahmen einer allfälligen Innovationspartnerschaft nach BVergG 2018 einen Prototyp für eine auf den Niederwasser Bereich optimierte Prognose für die genannten schifffahrtsrelevanten Pegel. Der Startschuss dafür könnte im Herbst 2020 erfolgen, die Entwicklung eines Prototyps sollte idealerweise bis Ende 2020/Anfang 2021 abgeschlossen sein. Nach erfolgreicher Evaluierung würde darauf basierend ein markttaugliches Produkt entwickelt und ein Vertrag mit viadonau für den ab Herbst 2021 vorgesehenen vollautomatisierten operationellen Betrieb abgeschlossen werden.
viadonau kann hierzu vorhandene hydrologische Grundlagendaten (Pegeldaten, Durchflüsse der Donau bzw. ggf. auch der relevanten Zubringerflüsse) zur Verfügung stellen, welche bei der Entwicklung des Ansatzes verwendet werden können.
Die angewandten Technologien, Methoden, Herangehensweisen an die Problemstellung stehen den Unternehmen grundsätzlich frei. Neben klassischen hydrologischen (Niederschlag-Abfluss-Modelle), mathematischen und statistischen Ansätzen sind ausdrücklich Instrumente erlaubt, die ursprünglich in anderen Fachdisziplinen Verwendung finden oder für einen anderen Zweck konzipiert wurden.
Kundinnen und Kunden sollen Prognosen über eine Onlinepräsenz der viadonau abrufen können. Die Aufbereitung der Daten soll benutzerfreundlich und übersichtlich sein. In weiterer Folge wird auch eine intuitiv zu handhabende Anwendung mit Individualisierbarkeit und Interaktionsmöglichkeiten mit Nutzerinnen und Nutzern angestrebt.
Aufruf zur Einreichung
viadonau sucht im Zuge dieser Markterkundung im Format IÖB-Challenge den frühzeitigen Austausch mit Unternehmen. Grundlage dafür sind kurze schriftliche Online-Einreichungen über den Button „LÖSUNG EINREICHEN“.
In einem übersichtlichen Exposé sollen auf maximal 3 bis 5 A4-Seiten folgende Punkte konzeptionell erläutert werden:
Referenzen und Unternehmensstruktur:
- Kurzbeschreibung des Unternehmens
- Referenzprojekte mit Schwerpunkt auf längerfristigen Prognosen (z.B.: hydrologische Modelle, meteorologische Modelle, Prognosen mit Zielparameter Abfluss und Wasserstand, Verarbeitung langjähriger Datenreihen, etc.)
- Operationeller Betrieb von 24/7 online Systemen
- Personelle Kapazitäten des Unternehmens
- Erfahrungen in der Kundenbetreuung
Niederwasserprognose - Produktbeschreibung und Zugang
- Zielsetzung und Erwartungshaltung an die Prognosegenauigkeit (Abweichung Prognosewert zu beobachtetem Wert)
- Methodik/Lösungsansatz/Datenaufbereitung/Datenmanagement
- Optimierung Kundensichtweise: Darstellung/ Kommunikation
- Anpassung an sich ändernde Randbedingungen (z.B. Klima, Bodenversiegelung)
- viadonau ist bewusst, dass die Aufgabenstellung eine Herausforderung ist – nutzen Sie das Exposé als qualifizierter Interessent ggf. bitte auch, um rechtzeitig darauf hinzuweisen, wo aus Ihrer Sicht die Hürden und Grenzen liegen.
Laden Sie das Exposé im Einreichdialog bei „Dateien & Infos“ im Format pdf hoch.
Nutzen Sie das Formularfeld „Vertrauliche Zusatzinformationen für die Jury (max. 1000 Zeichen)“ für Hinweise zu den groben Gesamtkosten (Preisindikation):
- Entwicklung Prototyp
- Entwicklung marktreifes Produkt
- Kosten operationeller Betrieb (24/7) pro Jahr unter Berücksichtigung von Reaktionszeiten (Support-Levels)
Für den schnellen Überblick Interessierter und eine gute Optik befüllen Sie auch die weiteren Formularfelder: Titel; Titelbild; Beschreibung (kurz aber nachvollziehbar); Mehrwert durch Sie (pointiert); Logos von Kooperationspartnern.
Auch Unternehmen, die Teilaspekte bieten, können einreichen. Für ein allfälliges späteres Auftragsverhältnis strebt viadonau eine langfristige und stabil funktionierende Kooperation an (bevorzugt Generalanbieter).
Nutzen der Challenge und weiterer Projektverlauf
viadonau erhält mit den Einreichungen zu dieser Challenge einen Überblick über Lösungswege und mögliche Partnerinnen und Partner. Die Jury lädt danach jene Unternehmen zu einem Innovationsdialog in Wien ein, deren Lösungen bei den Bewertungskriterien besonders positiv hervorstechen. Merken Sie sich als einreichendes Unternehmen dafür bitte unbedingt den 14. Mai terminlich vor.
Für Unternehmen bedeutet die Challenge: Durch die Beteiligung gelangen Sie auf das Radar des öffentlichen Auftraggebers. Sie bringen sich für Einkaufsprojekte der öffentlichen Hand in Stellung. Ihre Einreichung bleibt auch nach Abschluss der Challenge als Ihre Visitenkarte für weitere Interessierte einsehbar. Sind Sie unter den Gewinnern und werden zum abschließenden Innovationsdialog eingeladen, dann können Sie bei einem Marktgespräch Ihre Lösung präsentieren. Sie tauschen sich direkt mit den Projektverantwortlichen aus.
Dadurch entsteht auf Seiten des öffentlichen Auftraggebers Sensibilität und Verständnis – u.a. für passende Innovationen. Dies ist wichtig, damit der öffentliche Auftraggeber nach der Markterkundung innovative Zugänge beim allfälligen Einkaufsprojekt nach dem Bundesvergabegesetz berücksichtigen kann.
Abhängig von den Ergebnissen sieht der weitere Projektplan folgendes vor:
viadonau geht bei diesem Projekt von einer notwendigen Produktentwicklung aus. Für die allfällige Beschaffung wäre daher u.a. auch das Vergabeinstrument Innovationspartnerschaft eine Option. Neben den fachlichen Eckpunkten dienen die Einreichungen und Gespräche daher auch dazu, die Perspektive des relevanten Marktes zur Innovationspartnerschaft in den Blick zu rücken. Erstinformationen zur Innovationspartnerschaft finden Sie z.B. hier: https://www.wko.at/service/wirtschaftsrecht-gewerberecht/innovationspartnerschaft.html. Rufen Sie für Erstinformationen auch die Moderatorinnen und Moderatoren der IÖB-Servicestelle an.
Dateien & Infos
Fragen zur Challenge
Gewinnerlösungen
Weitere Lösungen zu dieser Challenge
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